Freitag, 17. Juli 2015

Pre- Au Pair TAG; The UK Experience # 2

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag als Video filmen, aber als ich mir meine Notizen dazu gemacht habe, ist der ganze TAG doch ein wenig länger geworden als geplant.
Also gibt es ihn doch als Text- das Original findet ihr hier.

Ich wollte den Pre- Au Pair Tag in 4 Teile splitten, die nacheinander veröffentlicht werden sollten. Leider hat das mit der Technik nicht geklappt, die Posts sollten schon längst veröffentlicht worden sein. Deshalb habe ich mich nun doch dazu entschlossen, alle Teile auf einmal zu veröffentlichen :) Viel Spaß!

Los geht´s:

1. Warum hast du dich entschieden Au Pair zu werden?
Weil aus der Erwartung heraus einfach das Gesamptpaket stimmt. Neben der Tätigkeit eines "Kindermädchens" hat man ja als Au Pair die Chance eine fremde Sprache zu lernen und Kultur zu erleben.
Neben der Möglichkeit ein FSJ oder Work and Travel zu machen, schien Au Pair aber für mich die geeigneste Variante.
Einen kompletten Neuanfang, bei dem ich vorerst alles bekannte zurücklassen werde, wage ich nun das erste mal und die  Bedingungen der Au Pair Tätigkeit schienen mir dafür doch recht sicher und haben mich beruhigt.
Ein festes Arbeitsverhältnis, ein Dach über dem Kopf, Taschengeld und freie Kost sind für mich eine super Voraussetzung so etwas komplett Neues kennen zu lernen.
Und natürlich darf ich auch die Kinder nicht vergessen, denn die werden ja einen großen Teil meines "neuen Lebens" ausmachen. Die Arbeit mit Kindern hat mir schon immer Spaß gemacht und mich erfüllt. Da ich mir aber aus anderen Gründen momentan nicht vorstellen kann beispielsweise auf Lehramt zu studieren, möchte ich dieses Jahr auch dazu nutzen mich - auch eben durch oder mit den Kindern - ein bisschen glücklicher zu machen, weil mir die Tätigkeit gefällt. Dazu könnte ich aber auch einen kompletten anderen Post füllen :)
Jetzt hab ich dir ja schon erzählt, warum ich ausgerechnet Au Pair machen möchte, aber noch nicht, warum ich mich überhaupt dazu entschlossen habe ein "Gap Year" zu machen.
Wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich auch schon dieses Jahr anfangen zu studieren. Ich habe in diesem Frühjahr mein Abitur gemacht und es fühlt sich so komisch an, zu nichts mehr wirklich verpflichtet zu sein. Natürlich ist man auf der einen Seite erleichtert diese Verpflichtung nicht mehr zu haben, aber irgendwie fühle ich mich auch ein bisschen lehr. Ich möchte etwas wichtiges zu tun haben, mich mit etwas beschäftigen, auf etwas hinarbeiten- das bietet sich natürlich im Studium an. Aber warum mache ich dann nun doch Au-Pair?
Ganz einfach: Jetzt, nach dem Abitur besteht so ziemlich die einzige Möglichkeit eben das zu machen. In einer fremden Kultur zu leben, und vor allem die Sprache zu lernen. Das finde ich ganz wichtig. In der Schule hatte ich leider nie so richtig die Möglichkeit "hochwertiges" Englisch zu lernen, das liegt an Lehrern, Fächerwahlen etc. Für meinen Studienwunsch bzw. allgemein für das weitere Leben in der modernen Welt ist es aber unerlässlich ein gutes Englisch zu sprechen. Dafür möchte ich das dann aber auch richtig machen. England hat mich schon immer begeistert, die Sprache fasziniert. Also möchte ich doch lieber "live" dortin und lernen, als irgendwelche Sprachkurse hier in Deutschland zu absolvieren und nie richtig eins zu werden mit dem Land und der Kultur. Deshalb Au Pair bzw. Gap Year.

2. Warum England?
Da habe ich nach dem Prinzip Ausschlussverfahren entschieden. Ein bzw. der wichtigste Grund für das Au Pair-Jahr ist für mich das Erlernen der Sprache- somit fielen Spanien, China, Frankreich und Co. sowieso weg, wobei das wahrscheinlich auch eher katastrophal geendet hätte, da ich leider nicht so wirklich das Sprachengenie bin.
Auch die Entscheidung ob nun Amerika, Australien, Neuseeland oder England ist mir relativ leicht gefallen, hauptsächlich gibt es fünf Gründe.
1. Der britische Akzent- dafür braucht es wohl keine Erklärung.
2. Die Kultur. Ich finde diese wesentich spannender und ansprechender als beispielsweise die amerikanische. Mich fasziniert das viktorianische Zeitalter und um dieses besser kennenzulernen, lohnt es sich wahrscheinlich nicht den ganzen Tag in einer amerikanischen Shopping-Mall rumzuhängen. Neuseeland und Australien finde ich zwar auch spannend, aber dennoch hat sich, wahrscheinlich auch wegen der Gründe 3, 4 und 5 doch England durchgesetzt.
Punkt ...
3- geringere Flugkosten und
4- mögliche Aufenthalte in Deutschland lassen sich wohl gut zusammenfassen.
Ich bin eine Person, die ihre Freunde und Familie wohl sehr stark vermissen wird. Dementsprechend ist es schon schön, wenn man denn die Möglichkeit hat sich in dem Jahr zu sehen. Manche werden sagen: "Das ist gar nicht gut, so wird nur das Heimweh nur verstärkt.", aber mir hat es auch früher schon ausgereicht, wenn ich einfach mit jemandem telefonieren konnte. Dementsprechend sehe ich darin jetzt keinen großen Nachteil.
Außerdem kann es auch sein, dass ich zwischendurch für Bewerbungen oder Tests nach Deutschland kommen muss, und da ist es auch einfach portmonaieschonender von England nach Deutschland, als von Neuseeland aus zu fliegen.
5. Freunde
Zwei gute Freunde werden mit mir nach England gehen. Nicht in die gleiche Gegend, aber so hat man dann auch immer ein gutes Ziel zum Reisen und lernt England von mehr Seiten kennen.

3. Welche Agentur und warum?
Ich gehe mit iST nach England. Einerseits bieten die anderen großen Organisationen wie AIFS keine Vermittlung in die UK an und andererseits hat sich eine gute Freundin dazu entschieden mit dieser Organisation nach Neuseeland zu gehen.
Weil diese besagte Freundin eine sehr zuverlässige Person ist und sich ausgiebig mit der Organisation auseinandergesetzt hat, habe ich ihr vertraut und mich ihr angeschlossen.
Auch bei genauerer Nachforschung ist mir kein unbedingt negatives Feedback aufgefallen, die Programmgebüren hielten sich in Grenzen und auch sonst machte iST einen guten Eindruck. Da ich auf jeden Fall mit einer Organisation gehen wollte, habe ich mich also schließlich für diese entschieden und bis jetzt bin ich auch wirklich zufrieden.

4. Wann hast du dich beworben?
Am 20.08.2014 habe ich die Bestätigung der deutschen Organisation bekommen, dass die Onlinebewerbung akzeptiert wurde und ich in das Au Pair Programm Europa aufgenommen wurde. Das heißt ein Jahr vor der Ausreise habe ich die Bewerbungsunterlagen erhalten, die ich dann am 21.12.14 an die Organisation gesendet habe. Ausreichend von der Organisation ist die Einreichung der Bewerbungsunterlagen ca. 6 Monate vor der Ausreise, dementsprechend hätte bei mir der März gereicht, da ich am 1. September fliegen werde. Weil ich den ganzen organisatorischen Kram aber so schnell wie möglich erledigt haben wollte und die Bewerbungsphase nicht mit der aktiven Abiturvorbereitungszeit zusammenfallen sollte, habe ich die Bewerbung größtenteils in den Herbst- und Weihnachtsferien fertig gestellt.

5. Wie viel Erfahrung hast du mit Kinderbetreuung etc.?
Bei iST ist es nicht notwendig eine bestimmte Anzahl von Stunden in der Kinderarbeit nachzuweisen, man muss seine Qualifikationen durch beispielsweise Referenzen angeben.
Ich habe vor allem Erfahrungen mit der Betreuung von größeren Kindergruppen, z. B. auf Familienfreizeiten. Ich weiß nicht, ob du die Juleica kennst, aber das ist eine Karte die man erhält, nachdem man erfolgreich an einer Jugendleiterausbildung teilgenommen hat. Diese dauert eine Woche und man lernt - selbsterklärend - das Leiten von Jugendgruppen. Damit konnte ich dann zwei Sommer lang jeweils 14 Tage eine Familienfreizeit begleiten, habe eine Woche lang 7-13 jährige Kinder auf einer anderen Freizeit betreut, in meiner örtlichen Gemeinde begleitete ich die Kinderbibeltage und habe auch sonst diverse einmalige Veranstaltungen oder wiederkehrende monatliche Tagesveranstaltungen.
In der Einzelbetreuung konnte ich ebenfalls ein paar Erfahrungen sammeln. So habe ich als Babysitter 2 Jahre lang auf einen heute 8 jährigen Jungen aufgepasst und mit meinem kleinen 11 jährigen Bruder gibt es natürlich auch weitere Erkenntnisse :)


6. Wie lang hat es gedauert, bis du deine Familie hattest?  
Meine Hostfamily war der erste und einzige Vorschlag, den ich bekommen habe. Das liegt daran, dass man bei iST immer nur einzelne Vorschläge per E-mail zugeschickt bekommt, die man sich anschauen kann und dann entweder E-mails schreibt oder sofort ein Skypedate vereinbart. Das ist ein bisschen nicht ganz so cool an der Organisation gewesen, da man erst verbindlich der aktuellen Familie absagen muss um eine weitere vorgeschlagen zu bekommen. Das ist natürlich schade, weil man nicht weiß, was sich sonst noch für Familien gemeldet hätten. Weil aber schon mein erster Vorschlag total meinen Vorstellungen entsprochen hat, habe ich mich letzendlich auf für diese Familie entschieden. Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden ihnen abzusagen, auch wenn ich gerne gesehen hätte, was noch so gekommen wäre. Momentan bin ich aber sehr glücklich mit meiner Entscheidung, die Familie ist super nett, die Umstände stimmen und ich habe das beste und liebste derzeite Au Pair dort vor Ort, die mir so viele Fragen beantwortet und auch total glücklich mit der Familie ist. Also warum nicht?
Ach ja, ich sollte wohl noch mal die Frage richtig beantworten. Den Familienvorschlag habe ich am 27.01.2015 bekommen - ca. einen Monat nach der vollständigen Bewerbung - und die Bestätigung des Au Pair Aufenthaltes bei der Hostfamiliy wurde schon am 10.02.2015 von der Organisation unterzeichnet und von der Familie kam die Bestätigung fünf Tage später- ging also alles ganz flott :)

7. Erster Eindruck von deiner Gastfamilie?                                                               
Ich weiß noch, dass ich nachts um eins oder zwei im Bett gelegen habe und eigentlich so müde war, dass ich fast eingeschlafen wäre. Weil meine Kommunikation aber eher nicht über E-mail läuft, habe ich mein Konto nicht so oft geöffnet, sodass sich da manchmal ein bisschen was ansammelt. Also hab ich gedacht: "Komm, sei doch noch mal ein bisschen produktiv bevor du jetzt schläfst und sortiere doch noch mal ein paar E-mails aus."
Ich also ganz vorbildlich mein Postfach geöffnet und siehe da: Eine E-mail von der englischen Organisation, die den Familienvorschlag enthielt. Die Nacht waren meine Augen jedenfalls nicht mehr sehr schläfrig. Die Bewerbung von der Gastfamilie ist sechs Seiten lang, alles bin ich durchgegangen und habe mich so gefreut. Die Kinder, der Wohnort, der Schedule, Freizeit, Familiensituation, Möglichkeit Sprachschulen zu besuchen- alles war richtig gut und ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Das einzige Manko ist die Begeisterung zum Sport bei den Eltern- damit kann ich mich als ungeschickter ungoordinierter Sporttrottel nicht so ganz identifizieren- aber das ist auch kein Problem, schließlich ist ja auch ein Ziel für dieses Jahr, dass ich ein bisschen fitter werde.
Auch bei unseren beiden Skypedates bestätigte sich der erste Eindruck von der Gastfamilie. Ich mit meinem schlechten Englisch war natürlich besonders aufgeregt, aber die beiden Eltern blieben ganz locker und sagten mir, dass ich gar nicht so schlecht spreche :) Vor allem der Vater wirkt sehr gelassen, lustig- und natürlich sportlich, aber das veresse ich mal wieder ganz schnell.
Auch was mir das aktuelle Au Pair über die Familie zu berichten hatte, hat meine Vorfreude nur noch bestärkt und mich meine Entscheidung für diese Familie nicht bereuen lassen.

8. Auf wie viele Kinder wirst du aufpassen?
Zwei Mädchen, sechs und acht.
9. Wo wirst du wohnen?
In einer Kleinstadt, ca. 25 Minuten mit der Bahn von Manchester entfernt.

10. Wie wirst du leben?
Tja, das ist eine komische Frage. Also ich werde im Haus meiner Hostfamiliy in einem eigenen Zimmer wohnen und auch ein eigenes Bad haben :)

 11. Was sind deine drei größten Befürchtungen/ Ängste?
a) Verständigungsprobleme
Mir ist durchaus bewusst, dass ich mir am Anfang keine großen Sorgen darüber machen muss, wenn ich die Sprache noch nicht so gut beherrsche. Ich kann mich schon verständigen, aber mein Ziel ist es natürlich ein gutes Level zu erreichen. Ich habe Angst davor, dass ich das nicht schaffe. Das derzeitige Au Pair hat durch einen Sprachkurs das CAE Zertifikat erreicht, welches ich auch machen möchte. Da aber wie gesagt meine Vorkenntnisse nicht ganz so rosig sind, wird das sicher einer Herausforderung. Ich denke zwar, dass ich schon von mir behaupten kann fleißig und engagiert zu sein, dementsprechend bin ich dann aber wahrscheinlich auch sehr enttäuscht, wenn ich die Prüfung nicht bestehen sollte.
b) Zu viel Freizeit/ Angst vor Langeweile
Ich bin jemand, der nicht ständig chillen kann. Pausen sind gut und schön, aber so ganz nutzlos einfach nur entspannen und nichtstun kann ich einfach nicht. Ich möchte am Ende des Tages wissen, dass ich wenigstens etwas kleines geschafft habe und nicht nur den ganzen Tag im Bett ferngesehen.
Natürlich möchte ich deshalb meine Zeit in England sinnvoll nutzen: Sprachkurse besuchen, viel Zeit mit den Kindern und der Familie verbringen, Reisen, Freunde kennenlernen. Und davor habe ich ein bisschen Angst. Mir fällt es ein wenig schwer mich sofort und ganz offen auf neue Leute einzulassen. Meine Introvertiertheit legt sich erst mit der Zeit, was es natürlich umso schwieriger macht viele neue Leute kennenzulernen. Es ist nicht so, dass ich eine sonderlich schüchterne Person bin, aber ich habe gerne Menschen um mich, mit denen ich tiefere Gespräche führen kann und das ist natürlich bei vorerst unbekannten Menschen nicht so üblich. Alle Menschen, mit denen ich derzeitig so eine Beziehung habe, muss ich für ein Jahr zurücklassen, und das ist ein sehr schwerer Schritt für mich. Natürlich gibt es Skype und Co., aber trotzdem habe ich Angst, dass ich es nicht schaffen werde, solche Beziehungen zu der Gastfamilie oder neuen Freunden aufzubauen. Und dann werde ich doch in meinem Zimmer rumliegen und versauern. Das möchte ich nicht und deswegen versuche ich ein bisschen über mich hinauszuwachsen.
c) Streit mit der Hostfamily
Streit finde ich ganz furchtbar und versuche ihn, so oft es geht zu vermeiden, was mir auch eigentlich gut gelingt. Mit fremden Personen führe ich nie Auseinandersetzungen, ich versuche meinen Standpunkt freundlich zu vermitteln, aber wenn das nicht klappt und das Gegenüber ein wenig sehr auf seiner Meinung beruht, kann ich mich da gut anpassen bzw. nachgeben. Auch bei Freunden bin ich nicht die Person, die ihren Ärger oder Enttäuschung sofort in einen Streit umwandelt.
Nur bei meiner besten Freundin, die wirklich eine Zeit lang wie ein siamesischer Zwilling für mich war und meiner Familie kam es zu solchen Auseinandersetzungen, die natürlich jeden getroffen haben. Einerseits wäre also ein Streit mit der Hostfamily ein Zeichen dafür, dass wir eine ziemlich gute Beziehung zueinander hätten, aber andererseits ist das natürlich auch eine große Befürchtung. Das Au Pair steht trotz allem mit seiner Familie in der Beziehung Arbeitgeber, Arbeitnehmer und das letzte was ich möchte ist, dass ich mich mit meiner Familie so heftig auseinandersetzte. Ich hätte wahrscheinlich anschließend so große Schuldgefühle, dass ich meine Tätigkeit nicht mehr richtig ausüben könnte- aber das wird ja hoffentlich nicht passieren.

12. Was erwartest du von diesem Jahr?
Oh, das ist eine schwierige Frage, weil sie so vieles beinhaltet. Ich werde sicher nicht alles nennen, was ich von meinem Jahr erwarte, aber manchmal ist es auch besser nicht so einen direkten Plan zu haben sondern einfach auch dem Schicksal freien Lauf zu lassen. Aber eine ein bisschen konkretere Antwort hast du schon verdient.
Ich möchte in diesem Jahr mich selber ein Stückchen besser kennen lernen, über mich hinauswachsen, etwas unvergessliches erleben, lernen mit Rückschlägen umzugehen, meine Horizont erweitern, Zeit in andere Menschen investieren, eine Kultur kennenlernen, mich mit Gott auseinandersetzen, meine Zukunft konkretisieren, eine Herausforderung annehmen und einfach einen Traum leben.

13. Was wirst du am meisten vermissen?
Natürlich meine Freunde, ich könnte jedes mal einen See von Tränen produzieren wenn ich nur daran denke, die gewohnte Umgebung, deutsches Brot bzw. einfach das Essen, meine alte Handynummer, die ich schon seit sechs Jahren habe und  tatsächlich auswendig kann, Gummibärchen, auf der rechten Seite Autofahren und Schalosien im Schlafzimmer.

14. Was wirst du nicht vermissen?
Den Berlinerischen Dialekt, mein Bett, und den heißen Sommer.

15. Was willst du nach dem Jahr machen?
Bis jetzt auf jeden Fall studieren. Gerne etwas naturwissenschaftlich-biologisches. Mein Traum war lange Zeit Psychologie, aber auch Medizin oder einfach Biologie finde ich super spannend. Ganz genau weiß ich es noch nicht, aber das ist ja auch ein Grund, weshalb ich mich für das Au Pair Jahr entschieden habe.
Ansonsten möchte ich natürlich weiterhin Reisen und die Welt entdecken. Dazu gehört auf jeden Fall irgendwann noch einmal ein FSJ in Indien zu machen. Eigenlich sollte dieses nach dem Abitur erfolgen, aber weil meine Eltern diesem nicht zugestimmt haben, ich erst mal richtig Englisch lernen wollte und auch die Kosten ein wenig zu hoch gewesen wären, gehe ich nun erst einmal in die UK.
 
16. Was willst du in Großbritannien auf jeden Fall sehen?
Oh ha- wieder sehr schwierig. So viel wie möglich natürlich, aber ein paar Gedanken habe ich mir wohl schon gemacht.
Ich bin ein  riesiger Harry Potter Fan, deshalb möchte ich zu bekannten Drehorten reisen. Da gibt es z. B. das Glenfinnan-Viadukt in Schottland oder auch King´s Cross in London, wobei ich dort schon einmal war. Das ist aber schon echt lange her, außerdem war ich leider gar nicht auf dem Bahnsteig.
Da ich ja in der Nähe von Manchester wohne, möchte ich als Fußballleihe trotzdem gerne ein Spiel sehen und auch Konzerte besuchen. Wo kann man das besser als in Manchester?
Ansonsten gibt es in England so viele schöne Burgen und Schlösser und ich möchte unbedingt nach Stratford-upon-Avon, dem Geburts- und Sterbeort von Shakespeare.
Eine Freundin wohnt ein Jahr lang in London, die andere in Inverness- kein Wunder, dass ich beide unbedingt besuchen möchte.

17. Was sind deine Ziele für dieses Jahr?
Diese Frage harmoniert gut mit Frage 12- Was erwarte ich von diesem Jahr?
Natürlich einmal selbstständiger und unabhängiger zu werden, das sind so Sachen, die eigentlich jeder erreichen möchte. Dann natürlich auch, dass ich mir über meine Zukunft ein bisschen mehr Klarheit verschaffe, z. B. was und wo ich studieren möchte. Dass ich am Ende des Jahres sagen kann: Ja, dieses Jahr hat sich für mich gelohnt, ich habe etwas erlebt, dazugelernt und möchte diese Erfahrung nicht mehr missen. Dass ich reifer werde und mir mein Glück das alles erleben zu können bewusst geworden ist. Dass ich einfach sagen kann: Ich habe genau das gemacht, was ich machen wollte.

18. Wie werde ich mit der unterschiedlichen Kultur umgehen?
Ich möchte dieses Jahr aktiv und bei vollem Bewusstsein erleben, mich ganz darauf einlassen. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass ich lerne meine Traditionen und Gewohntheiten ein bisschen nach hinten zu nehmen, um mich so weit wie möglich auf etwas neues, spannendes einzulassen zu können. Außer dem Essen möchte ich alles mitnehmen, was irgendwie geht- am Liebsten auch Einheimische kennenlernen, wobei das ja meist ein bisschen schwierig ist. Oftmals haben Au Pairs andere Au Pairs als Freunde. Das finde ich zwar auch nicht schlecht, aber es ist doch eben noch mal was anderes, wenn man die Einheimischen besser kennenlernt. Mal schauen ob das klappt, ich werde mich überraschen lassen. 

19. Was hält deine Familie davon?
Okay, ich bin mal ehrlich. Am Anfang waren meine Eltern keineswegs überzeugt von meinem Plan als Au Pair ins Ausland zu gehen. Sie hätten es wohl am Liebsten gehabt, wenn ich gleich mit dem Studium anfangen hätte. Mit der Erklärung aber, dass ich unbedingt richtig Englisch lernen wolle, haben sie sich dann langsam darauf eingelassen. Also dass ich ins Ausland gehen, nicht das mit dem Au Pair. "Als Au Pair ist man ein Haussklave." Das war ihre Auffassung. Trotzdem haben sie sich informiert, als ich mir die Flyer von den Organisationen habe zukommen lassen, mein Vater hat sich auch mit anderen Eltern unterhalten, deren Kinder ebenfalls im Ausland waren, von meiner Mutter weiß ich das nicht so genau. Es wurden auch andere Möglichkeiten wie ein FSJ in England angesprochen, aber davon habe ich mich nicht abhalten lassen. Schlussendlich konnte ich sie doch überzeugen, sie stehen hinter mir, unterstützen mich finanziell solange ich einen Sprachkurs besuche, haben auch schon Reisepläne geschmiedet und vor allem mein Vater hat mir auch wirklich bei der Organisation geholfen: Den Flug gebucht, Versicherungen abgeschlossen, sich über Studienbewerbungen informiert. Auch wenn sie nicht komplett hinter dem Gedanken Au Pair stehen, weiß ich, dass ich mich auf sie verlassen kann, ich mit Problemen zu ihnen kommen kann und sie mich unterstützen. Das ist die ehrliche Tatsache. 

20. Worauf freust du dich am Meisten?
Oh je, ich bin kein Mensch, der sonderlich gut Fazite formulieren kann. Ich versuche mich kurz zu halten und mal ganz einfach drei Worte für sich sprechen zu lassen.
Erfahrungen, Freiheit, Neubeginn - das fasst es wohl ganz gut zusammen :)